Cramer

Cramer
Cramer,
 
1) Gabriel, schweizerischer Mathematiker, * Genf 31. 7. 1704, ✝ Bagnols-sur-Cèze 4. 1. 1752; wurde bereits mit 20 Jahren Professor der Mathematik und Philosophie an der Académie de Calvin in Genf; verfasste ein Lehrbuch über algebraische Kurven (»Introduction à l'analyse des lignes courbes algébriques«, 1750) und gab die Auflösung linearer Gleichungen mittels Determinanten an (cramersche Regel); außerdem Herausgeber der Werke von Johann und Jakob Bernoulli, Leibniz und Christian Wolff.
 
 2) Heinz von, Schriftsteller, * Stettin 12. 7. 1924; schrieb Opernlibretti (für B. Blacher und H. W. Henze), Essays, zeitkritische Romane und Erzählungen. Große Verdienste erwarb er sich als Autor und Regisseur um das experimentelle Hörspiel.
 
Werke: Romane: San Silverio (1955); Die Kunstfigur (1958); Leben wie im Paradies (1964); Der Paralleldenker (1968).
 
Erzählungen: Die Konzessionen des Himmels (1961).
 
Hörspiele: Die Flut (1947); Die Ohrfeige (1959); Der große Gesang (nach P. Neruda, 1974); Nachtschatten (Autor: F. Roth, 1984); Nordwestpassage (Autor: G. Vesper, 1987); Das Sterneberg-Concert (1988).
 
 3) Johann Andreas, evangelischer Theologe und Schriftsteller, * Jöhstadt (bei Annaberg-Buchholz) 27. 1. 1723, ✝ Kiel 12. 6. 1788, Vater von 5); einer der bekanntesten Kanzelredner seiner Zeit; wurde 1750 Oberhofprediger und Konsistorialrat in Quedlinburg, 1754 deutscher Hofprediger in Kopenhagen, 1771 Superintendent in Lübeck, 1774 Professor und Prokanzler, 1784 Kanzler und Kurator der Universität Kiel. Cramer gehörte zu den Mitbegründern der »Bremer Beiträge« und war mit C. F. Gellert und F. G. Klopstock befreundet. In dem von ihm 1758-61 herausgegebenen »Nordischen Aufseher« trat er als literarischer Kritiker hervor. Er schrieb geistliche Oden, Kirchenlieder und Predigten und übersetzte Psalmen.
 
Werke: Poetische Übersetzung der Psalmen mit Abhandlung ü ber dieselben, 4 Bände (1755-64); Neu geistliche Oden und Lieder (1775); Sämtliche Gedichte, 3 Bände (1782-83).
 
 4) Johann Baptist, Pianist und Komponist, * Mannheim 24. 2. 1771, ✝ London 16. 4. 1858, Sohn von 6); wurde durch Konzertreisen seit 1788 international bekannt, 1824 in London Mitgründer eines Musikverlags (heute unter dem Namen J. B. Cramer & Company Limited). Seine »Große praktische Pianoforteschule« (1815; 84 Etüden, später um 16 Etüden erweitert) wird noch heute im Unterricht verwendet. Cramer schrieb u. a. auch 105 Klaviersonaten und 8 Klavierkonzerte.
 
 5) Karl Friedrich, Schriftsteller, * Quedlinburg 7. 3. 1752, ✝ Paris 8. 12. 1807, Sohn von 3); war als Göttinger Student Mitglied des Hainbundes; Mitarbeiter am »Wandsbecker Bothen«; seit 1775 Professor für griechische und orientalische Sprachen in Kiel; als Anhänger der Französischen Revolution 1794 entlassen, wurde Buchhändler in Paris, übersetzte französische und deutsche Werke, schrieb Gedichte, Reiseberichte, Autobiographisches, die ersten größeren Arbeiten über F. G. Klopstock, ein »Tagebuch aus Paris« (2 Bände, 1799-1800).
 
 6) Wilhelm, Violinist, getauft Mannheim 2. 6. 1746, ✝ London 5. 10. 1799, Vater von 4); Schüler von J. Stamitz und C. Cannabich, war 1752-69 Mitglied der Mannheimer Hofkapelle, übersiedelte 1772 nach London, wo er zugleich königlicher Kapellmeister und Konzermeister der Oper wurde. Als Komponist trat er mit Violinkonzerten und Kammermusik hervor.

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cramer — ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist eine Schreibvariante des Berufsnamens Kramer. Varianten Kramer, Krämer, Kremer, Cremer Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Cramer — (  /ˈkreɪ …   Wikipedia

  • cramer — [ krame ] v. <conjug. : 1> • 1823; mot région. du Centre, var. dial. de cremer (XVIe); lat. cremare « brûler » ♦ Fam. 1 ♦ V. tr. Brûler légèrement. Cramer un rôti. Cramer du linge en le repassant. ⇒ roussir. Intrans. Les carottes ont cramé …   Encyclopédie Universelle

  • CRAMER (J. B.) — CRAMER JOHANN BAPTIST (1771 1858) Fils du violoniste et compositeur allemand Wilhelm Cramer (1745 1799), frère aîné du violoniste Franz Cramer (1772 1848), Johann Baptist Cramer naît à Mannheim. Élève à Londres de Johann Samuel Schröter et de… …   Encyclopédie Universelle

  • CRAMER (G.) — CRAMER GABRIEL (1704 1752) Né à Genève, Cramer devint dès l’âge de vingt ans professeur de mathématiques à l’université de cette ville. Son ouvrage le plus célèbre est un traité sur les courbes algébriques, Introduction à l’analyse des lignes… …   Encyclopédie Universelle

  • Crämer — oder Craemer ist der Familienname folgender Personen: Carl Crämer (1818–1902), deutscher Politiker (Deutsche Fortschrittspartei), Mitglied des Reichstages Thorsten Crämer (* 1975), deutscher Politiker (NPD) Ulrich Craemer (* 1940), ehemaliger… …   Deutsch Wikipedia

  • Cramér — Cramér,   Harald, schwedischer Mathematiker und Statistiker, * 25. 9. 1893, ✝ ebenda 5. 10. 1985; Studium der Chemie und Mathematik an der Universität Stockholm, wo er 1929 58 als Professor für Versicherungsmathematik und mathematische Statistik …   Universal-Lexikon

  • Cramer [1] — Cramer, 1) Gabriel, geb. 1704 in Genf wurde Professor der Mathematik daselbst u. st. 1752 in Bagnoles; er schr.: Introduction à l analyse de lignes courbes algebr., Genf 1750. 2) Joh. Andreas, geb. 1710 in Quedlinburg; studirte Medicin u. wurde… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Cramer [2] — Cramer, Freiherrn v. C., 1) Freiherr Ulrich, geb. 1708 in Ulm, wo sein Vater Kaufmann war, wurde 1731 Professor der Rechte in Marburg, dann kaiserlicher Reichshofrath u. 1747 Assessor des Reichskammergerichts in Wetzlar; 1745 wurde er in den… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Cramer — Cramer, 1) Gabriel, Mathematiker, geb. 31. Juli 1704 in Genf, gest. 4. Jan. 1752 zu Bagnoles in Languedoc, war Professor der Mathematik und Philosophie an der Akademie zu Genf. Sein Hauptwerk ist die »Introduction à l analyse des lignes courbes… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”